3. Oktober 2018
Die Diskussion um die Zukunft der Energiegewinnung ist im Rheinland auf einer neuen Eskalationsstufe angelangt. Die Nutzung von Braunkohle zur Verstromung ist längst ein Auslaufmodell. Dennoch hält der Konzern RWE an seinen Plänen fest, die genehmigten Flächen in vollem Umfang abzubaggern. Das Restwaldstück ‚Hambacher Forst‘ ist zum Symbol der politischen Ohnmacht geworden. Bürger_innen begehren auf gegen den Bergbauriesen, die Landespolitik zeigt sich unbeeindruckt und schickt Heerscharen von Polizei, um die Interessen der Wirtschaft durchzusetzen.
Klimaexperten versuchen in der so genannten Kohle-Kommission der Bundesregierung den Braunkohleausstieg vorzubereiten. Dabei werden auch die Fragen der Regelung von Ewigkeits-Schäden diskutiert. Wer zahlt für die teils dramatischen Folgen der jahrzehntelagen Grundwasserabsenkungen im Braunkohlerevier, für die entstehenden Schäden an Häusern, Straßen und Landwirtschaftsflächen, für die Schäden durch Nutzung leerer Braunkohlegruben als Mülldeponie?
Die Initiative „Leben ohne Braunkohle“ in Stommeln wirbt seit Jahren für einen offenen Dialog mit Politik und Wirtschaft, findet dort jedoch kaum Gehör. Dabei sind die Erkenntnisse der Fachleute alarmierend.
Netzwerk Bergbaugeschädigter
Sachverständiger Bergbauschäden Immekus, Bergheim
15. November 2015
Hunderttausende Geflohene versuchen sich inzwischen in Deutschland zu orientieren und zu integrieren. Dabei helfen wiederum Zehntausende Freiwillige. Darunter wiederum sind Manche, die nun schon einige Jahre hierzulande leben und gut Deutsch sprechen. Menschen aus arabischen, persischen und afrikanischen Ländern können sich zum Einen gut in die Situation der neu Ankommenden hinein versetzen. Sie möchten sich zum Anderen aktiv einbringen in die Hilfe.
Diese Art der freiwilligen Unterstützung ist häufig ein Dankeschön an Organisatoren vor Ort und gleichzeitig ein wichtiges Zeichen der Willkommenskultur.
Zum Beispiel bei der Begrüßung und Erstversorgung der Flüchtlinge, die jeden zweiten Abend mit dem so genannten Train of hope am Flughafen-Bahnhof in Düsseldorf eintreffen.
WDR5-Beitrag Geflüchtete helfen Flüchtlingen, November 2015
6. Oktober 2015
Mit den vielen Menschen aus anderen Ländern kommen auch für uns ungewöhnliche Sitten und Gebräuche nach Deutschland.
Dass Gäste in ihrer Heimat unaufgefordert die Schuhe an der Haus- oder Wohnungstür ausziehen, ist vielleicht nur EIN Beispiel, das nicht jeder von uns sofort verstehen mag. Doch der Schuh gilt in manchen arabischen Ländern als etwas sehr Unreines. Und wie wir spästestens seit Saddam Hussein und George Bush bei seinem Besuch im Irak wissen: Einen Schuh auf einen Menschen zu werfen, ist die tiefste Art der Verachtung.
Aber im Alltag mit geflüchteten und zugewanderten Menschen gibt es seit Eh und Jeh kleine Gesten und spannende Verhaltensmuster, die meistens einen ganz bestimmten Hintergrund haben. Und die hierzulande auch für Irritation und Unfrieden sorgen können…
WDR5-Beitrag, September 2015
7. Juni 2015
„Sein oder nicht sein – das ist hier die Frage!“ Wohl das bekannteste Zitat des englischen Dramaturgen und Literaten William Shakespeare. Ob Hamlet, der Sommernachtstraum, die lustigen Weiber von Windsor oder zahlreiche Königsdramen – Shakespeare ist Pflichtlektüre in der Schule und für viele Menschen einfach gute Unterhaltung im Theater.
Auch deshalb ist das Neusser Shakespeare-Festival so erfolgreich. Zum 25.Mal treffen sich von Ende Mai bis Ende Juni wieder Shakespeare-Kompanien und Fans aus aller Welt. Gespielt wird in einem Nachbau des historischen Rundtheaters, dem so genannten Globe, Vier Wochen lang ist das Gelände an der Neusser Rennbahn ein Treffpunkt für Theaterfreunde jeden Alters.
Ein Rückblick auf 25 Shakespeare-Festivals mit dessen Leiter Rainer Wirtz…
WDR5-Beitrag, Juni 2015
Mehr Informationen zum Festival 2015 hier
25. Mai 2015
Kinder haben das Recht auf gemeinsames Lernen. Ob mit oder ohne Behinderung. So will es NRW-Landesschulministerin Sylvia Löhrmann. Schrittweise hat sie die so genannte Inklusion in den Schulen des Landes durchgesetzt.
Wie üblich zählt hierbei vor allem der Elternwille. Die Eltern können für ihr Kind mit Behinderung auf einen Platz in der Regelschule statt in der Förderschule bestehen. Laut Gesetz muss die Stadt diesen Platz zur Verfügung stellen. Doch in der Praxis gestaltet sich das nicht so einfach; zumal manche Kinder recht intensiv betreut werden müssen. Dazu braucht es Personal und Geld, was die Kommunen in NRW bekanntlich immer weniger haben.
In einer Grundschule in der Innenstadt von Hilden lernen Kinder mit und ohne Behinderung seit vielen Jahren zusammen…
WDR 5-Beitrag Schulinklusion, Mai 2015
1. Mai 2015
Viele Flüchtlinge sind inzwischen schon länger hier in NRW. Vor allem die Syrer erhalten in der Regel eine zweijährige Aufenthaltserlaubnis von den Behörden. Oft jedoch sind die Familien getrennt. Die Einen leben noch im Krisengebiet, die Anderen wähnen sich bei uns in Sicherheit. Um Familienangehörige nachziehen zu lassen, bietet das Ausländerrecht so genannte Verpflichtungserklärungen an. Also Bürgschaften, durch die Menschen aus anderen Ländern zumindest eine begrenzte Zeit hierher kommen dürfen. Doch die Sache hat – wie könnte es anders sein – zahlreiche bürokratische Hürden.
In Hilden gibt es eine kirchliche Flüchtlingsinitiative, die inzwischen mehr als 60 Bürgschaften übernommen hat…
WDR5-Beitrag, April 2015
18. April 2015
Die letzten Kriegstage im Rheinland vor 70 Jahren waren dramatisch. Seit Februar 1945 rückte die amerikanische Armee von Westen vor, eroberte Aachen, Köln und gemeinsam mit den Briten viele Städte des Ruhrgebiets. Meistens ohne große Gegenwehr deutscher Soldaten.
Das war in Düsseldorf etwas anders. Dort regierten hoch fanatisierte Nationalsozialisten; an der Spitze ein Gauleiter, der den Befehl gab, alle Rheinbrücken zu sprengen, Gas- und Wasserleitungen sowie Stromkabel zu zerstören und die Stadt komplett zu evakuieren.
Düsseldorf war jedoch im April 1945 völlig eingekesselt von amerikanischen Truppen. Deren Plan war, die Stadt sturmreif zu schießen. In dieser Situation bildete sich eine kleine Gruppe des Widerstands gegen die Nazis. Später bekannt als „Aktion Rheinland“…
WDR5-Beitrag Widerstand in Düsseldorf 1945 (April 2015)
Mehr Information zum Thema und zur Veröffentlichung der CD – Widerstand gestern, heute, morgen gibt es hier
4. März 2015
Immer mehr Flüchtlinge strömen auch nach Nordrhein-Westfalen. Damit entstehen massive Probleme für die Kommunen bei der Unterbringung der Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge. Verbände wie Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und AWO organisieren die Betreuung der Ankömmlinge.
Die Welle Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge durch Bürger ist in manchen Städten und Gemeinden beeindruckend. Wer einen Menschen aus Irak, Syrien oder aus Nigeria mal in sein Haus oder seine Wohnung eingeladen hat, der lässt sich auf ein Abenteuer ein, für das man viel Kraft, Ausdauer und Zeit benötigt. Dass im Alltag der ehrenamtlichen Betreuung viele Stolpersteine lauern, zeigen die Beispiele aus Düsseldorf…
Radiobeitrag Flüchtlingshilfe, WDR5, März 2015
Mehr Infos und Hilfe zur Flüchtlingshilfe in Düsseldorf gibt es hier
Mehr Hintergrund und weitere Radiogeschichten zum Thema Flüchtlinge hier
4. März 2015
Schlager – jeder kennt welche, doch was für ein seltsamer Name. Schlager ist eigentlich ein Begriff aus dem Kaufmännischen – ein Verkaufserfolg. In den 1920-er Jahren ist das Wort erstmals für eine neue Musikrichtung eingesetzt worden. Lieder mit Texten, die die Vergnügungssucht der Menschen nach dem 1.Weltkrieg zum Inhalt hatten.
Das Kreismuseum in Dormagen-Zons zeigt von Sonntag an rund 140 Original Titelseiten von Musiknoten der 20-er Jahre. Wenn man so will die Vorgänger des Plattencovers. Sammler zahlen heute eine Menge Geld für diese besonderen Zeichnungen und Handschriften.
In der Ausstellung sind dazu die Schlager der damaligen Zeit zu hören.
Radiobeitrag Ausstellung WDR5 / WDR4 , Februar 2015
Die gesamte Schau steht unter dem Motto: „In der Bar zum Krokodil“. Zu sehen bis Anfang Juni im Kreismuseum Dormagen-Zons.
21. Januar 2015
Die Flüchtlingsströme nach Deutschland reißen nicht ab.Besonders im Fokus sind die Menschen, die das vom Bürgerkrieg völlig verwüstete Syrien verlassen. Die Möglichkeiten, dort weg zu kommen, sind immer schwieriger und dramatischer. Selbst wer einen Pass besitzt, kann kaum ausreisen. Seit Jahresbeginn hat Libanon seine Grenzen dicht gemacht. Ohne Visum dürfen keine Syrer mehr einreisen.
Dass es vor allem junge und meist gut ausgebildete Menschen sind, die aus Syrien flüchten, zeigt der Fall von Mohammed. Seine Familie war in Syrien durchaus wohlhabend. Rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt war das Leben lange Zeit unbeschwert. Doch nun sitzt der diplomierte Machinenbauer in einem Düsseldorfer Flüchtlingsheim. Der Kontakt zur Familie ist vor Weihnachten abgerissen. Die einzigen Erinnerungen an zu hause hütet er wie einen Schatz – die Bilder auf seinem Handy…
Syrienflucht – Radiobeitrag WDR5-Morgenecho, Januar 2015
Freundeskreis in Syrien vor dem Krieg
als Maschinenbauingenieur im Einsatz
Die Heimatstadt heute
- Flucht mit Hindernissen über das Mittelmeer
- Kochkünste in der Wohnheimküche